Zero Waste Kitchen

Zero Waste bedeutet übersetzt “null Müll“ und beschreibt ein Konzept bei dem versucht wird, keinen Müll mehr zu produzieren. In Abgrenzung dazu gibt es die lockereren Formen Less Waste (= möglichst wenig Müll) und Low Waste (= wenig Müll).

Ziel der Konsument*innen oder Unternehmen ist der verantwortungsbewusste Umgang mit Ressourcen, die nachhaltige Veränderung von Prozessen zur Reduzierung der Abfallmenge, sowie der ganzheitliche Schutz der Umwelt. Dabei geht es nicht nur um den Wechsel von Einweg zu Mehrweg und die Verwendung von Stofftaschen beim Einkauf, sondern auch davon Abfälle, die nicht vermieden werden können, zu reduzieren oder weiterzuverwenden.

Zero Waste in der Küche bedeutet die Vermeidung von Müll, der bewusste Umgang mit Ressourcen, bedarfsorientiertes Einkaufen, aber auch die Verwendung von vermeidbaren Abfällen durch ganzheitliche Verwertung der Lebensmittel. Es findet beispielsweise nicht nur die geschälte Möhre, sondern auch die Schale und das Möhrengrün Verwendung.

Auch für die Weihnachtszeit macht es besonders Spaß sich nachhaltige Geschenkideen aus der Zero-Waste-Küche zu überlegen. Wir haben 15 Ideen zusammen getragen. Fällt dir noch mehr ein?

Warum ist das Thema Zero-Waste-Kitchen so wichtig?

Jährlich produziert jeder Deutsche circa 450 kg Haushaltsmüll. Darunter sind 109 kg Lebensmittel als Abfallmenge pro Haushalt. Davon sind 50 % vermeidbare Abfälle, die jeder Einzelne ganz einfach reduzieren kann. Ideen dazu haben wir auf der Seite Unsere Tipps für den Alltag zusammengefasst.

Es existieren drei Arten von Lebensmittelabfällen, die es zu differenzieren gilt:

Vermeidbare Abfälle sind zum Zeitpunkt ihrer Entsorgung noch uneingeschränkt genießbar.

Teilweise vermeidbare Abfälle landen z.B. aufgrund von Gewohnheiten der Verbrauchter auf dem Müll. Beispiele hierfür sind Brotrinden, Speisereste und Kantinenabfälle.

Nicht vermeidbare Abfälle enthalten überwiegend nicht essbare Bestandteile wie z.B. Knochen. Zu den nicht vermeidbaren Abfällen gehören auch viele Schalen und Strünke von Lebensmitteln. Diesen Anteil kann man durch eine Zero-Waste-Kitchen auch reduzieren.

Die Frage ist, kann man auch die vermeintlich „unvermeidbaren Lebensmittelabfälle“ reduzieren? Hier zählen auch Pflanzenteile wie Strünke und Schalen dazu. In diesen unterschätzten Pflanzenteilen stecken viele Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und Vitamine, die durch ganzheitliche Verwertung dem Körper zur Verfügung gestellt werden können.

Schonmal Bananenschalen gegessen? Nein, dann wird es höchste Zeit. Mit ihnen kannst du Pancakes, Smoothies oder Muffins verfeinern.

Tipps für den Einstieg in eine Zero-Waste-Kitchen

Bei ganzheitlicher Verwertung der Lebensmittel ist wichtig zu beachten, dass die Wahl auf Bio-Lebensmittel fällt, um der eigenen Gesundheit u. A. durch Pestizide nicht zu schaden.

Ein weiterer Tipp von uns ist es, dir viel Inspiration zu suchen. Es gibt viele gute Kochbücher, die dir spannend Wissen übermitteln, um den Einstieg in die Zero Waste Küche zu vereinfachen. Eine Empfehlung unsererseits ist das Buch „Wirf mich nicht weg! Das Lebensmittelsparbuch“ von Smarticular, in dem mehr als 333 nachhaltige Rezepte und Ideen gegen Lebensmittelverschwendung zu finden sind. Auch auf Pinterest oder Instagram kannst du großartige Rezepte entdecken. Interesse? Dann folge uns gerne auf unserem Instagram-Account @wirfmichnichtweg.

Außerdem ist die ganzheitliche Verwertung der Lebensmittel eine kreative Lösung, bei der du Geld sparen und etwas Neues ausprobieren kannst. Als Beispiel kannst du nach Verarbeitung des Blumenkohlkopfes auch die Blumenkohlblätter zu einer leckeren Cremesuppe verarbeiten und erhältst statt nur einer Mahlzeit gleich zwei.

Wenn du es nicht mehr abwarten kannst Lebensmittel zu retten, haben wir dir hier ein Reste-Menü aus einem unserer Kochkurse zum Thema Zero Waste Kitchen zusammengestellt.

Als Vorspeise gibt es eine cremige Spargelschalen-Kohlrabiblatt-Suppe und als Hauptspeise Brotlinge aus altem Brot, Brokkoli-Strunk und Gemüseresten mit Möhrengrün-Pesto. Als süßen Abschluss gibt es Joghurt mit selbstgemachtem Zitronenzucker aus Zitronenschalen verfeinert.

Passende Rezeptideen aus den vermeintlichen Resten haben wir dir in der folgenden Tabelle zusammengestellt.

Übersicht für die Verwendung von vermeintlichen Lebensmittelabfällen

PflanzenteilVerwendung
Apfelschalen und KerngehäuseApfelessig
Schalenchips
Aquafaba (Wasser von Kichererbsen)
Mousse
Baiser
Kuchen
Mayonnaise
BananenschalenPancakes/Muffins
im Smoothie
gebraten als Topping
Blumenkohlblätter, BlumenkohlstrunkSuppe
BrokkolistrunkSuppe
Aufstrich
Bratlinge
Gemüsereste (Zwiebelschalen, Karottenendstücke, Strünke …)Gemüsefond
Gemüsebrühpaste
GemüseschalenChips
Gemüsebrühe/-fond
Melonenschale (das Weiße)gerieben in Salat
Relish
einlegen
Smoothie
MöhrengrünPesto
Salat
statt Petersilie
Suppe
RadieschenblätterSalat
Pesto
SpargelschalenSuppe
ZitrusschalenZitronenzucker (-salz)
Orangeat
Orangenschalenpulver
Deko 🙂
Kohlrabiblattpesto, Orangenschalenzucker und Zitronenschalensalz sind nur einige Beispiele für die Lebensmittelnutzung einer Zero Waste Kitchen

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