Lebensmittel-verschwendung in der Schule

Das Projekt „Wirf mich nicht weg!“ ist entstanden, da wir die Zahlen, dass jeder Deutsche rund 80kg an Lebensmitteln wegwirft nicht akzeptieren wollten.
Es zeigte sich in den Studien, dass gerade jüngere Menschen und besonders auch Familien mit Kindern große Mengen an Lebensmitteln wegwerfen. In all unseren Kursen ist es immer schon das Ziel, dass die Kinder die Multiplikatoren für ihre Eltern sind und ein Umdenken und Umhandeln früh beginnen sollte. (Das Umweltzentrum Hollen führt daher bereits in der Kita Energiesparkurse durch.Mehr dazu: https://remkommunal.de/ )

Bestimmt ist schon aufgefallen, dass auch in Schulen viele Lebensmittel weggeworfen werden. Schülerinnen und Schüler haben oftmals bei Lebensmitteln keinen Bezug dazu, dass diese zu kostbar sind. Sie gehen nicht einkaufen, kennen somit den genauen (Geld-)Wert nicht und außerdem ist der Bezug zum Geld teilweise nicht in dem Ausmaß vorhanden.

Maßnahmen zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung in der Schule
Maßnahmen zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung in der Schule

Kommunikation

Um eine gelungene und abfallarme Verpflegung zu gestalten müssen alle an einem Strang ziehen. Eine gute Kommunikation ist sehr wichtig, da an der Schulverpflegung so viele verschiedene Akteure beteiligt sind z.B. Schulleitung, Lehrende, Lernende, Caterer, Hausmeister, Ausgabepersonal. Damit die Lebensmittelabfälle reduziert werden können, müssen alle zusammenarbeiten und ihren Teil dazu beitragen.  

Caterer benötigen verlässliche Zahlen, die von den Schulen genannt werden. Verbindliche aber auch flexible Mengenanpassungen sollten möglich gemacht werden. Wenn  beispielsweise klar ist, dass Klassen auf Fahrten gehen, muss dies rechtzeitig mit dem Caterer abgesprochen werden.

Atmosphäre

Ebenso wichtig ist eine saubere und gemütliche Umgebung, denn wenn die Kinder und Jugendlichen sich in der Mensa wohlfühlen und dort leckeres Essen bekommen, das ihnen gut schmeckt, bleibt automatisch weniger auf dem Teller liegen.

Bei jüngeren Schülerinnen und Schülern kann eine Begleitung durch die Lehrkräfte sinnvoll sein, damit Ruhe in die Essatmosphäre kommt. Auch dienen die Lehrenden als Vorbilder.

Ausgabepersonal und Feedbacksystem

Wenn möglich sollte darauf geachtet werden, dass die einzelnen Komponenten der Gerichte auch einzeln und flexibel aufgetan werden, so kann besser auf die Wünsche der Kinder eingegangen werden. Besonders gut wäre es, wenn für Gerichte, die die Kinder noch nicht kennen eine Probierportion angeboten wird, sodass diese erst einmal testen können, ob ihnen das Essen schmeckt. Grundsätzlich ist es sinnvoll kleinere Portionen auszugeben und einen Nachschlag anzubieten.

So können die individuellen Bedürfnisse der Essenden besser berücksichtigt werden und es bleibt weniger Essen auf den Tellern liegen. Um besser nachvollziehen zu können, welche Gerichte gut bei den Kindern und Jugendlichen ankommen, ob sie sich in der Mensa wohlfühlen und wie ihnen das gesamte Angebot gefällt, ist es sinnvoll ein Feedbacksystem einzuführen.  

Lebensmittelverschwendung auch Thema im Unterricht

Jedoch bleibt nicht nur Essen in der Mensa übrig, besonders hohe Abfallmengen gibt es auch in der Pausenverpflegung. Das Brote oder nur einmal angebissene Äpfel in den Klassenmülleimern landen ist viel zu schade. Auch im Unterricht sollte über einen verantwortungsvollen und wertschätzenden Umgang mit unseren Lebensmitteln gesprochen werden. Dies bietet sich im Sachunterricht, Religionsunterricht oder weiteren Fächern an und kann durch Projektarbeit unterstützt werden. Im Rahmen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung ist das Thema in vielen Bereichen einsetzbar. Gemeint ist eine Bildung, die Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt. Sie ermöglicht jedem Einzelnen, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen.

Literatur und Links

Lebensmittelreste in der Schulverpflegung vermeiden, Herausgeber:
Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Rheinland-Pfalz
c/o Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Westerwald-Osteifel (2015)

Schulverpflegung: Speiseabfälle vermeiden so kann’s gehen! Ratgeber für Verpflegungsanbieter, Schulen und Träger, Herausgeber: Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e.V.

Abfallarme Schulverpflegung, Internetseite mit weiteren Informationen und Videos https://refowas.de/hilfen-zur-schulverpflegung

Handreichung zur Gründung einer Mensa-AG Methodenbox der Uni Potsdam,  gefördert vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (2020)